Der dynamische Unterstrich (zum Beispiel St_udentin) ist eine Erweiterung der sogenannten gender_gap (zum Beispiel Student_in). Die gender_gap soll neben der Miterwähnung der weiblichen Endung von Worten, Platz für Menschen lassen, die sich nicht in ein System von ZWEIGENDERUNG (also als »Mann« oder »Frau«) einordnen möchten. Der dynamische Unterstrich hat zum Einen das Ziel dem Effekt entgegenzuwirken, dass die weibliche Endung den Eindruck einer eigentlich unnötigen Anhängung erweckt. Zum Anderen soll indem der dynamische Unterstrich beliebig durch das Wort wandert eine Irritation der Konstruktion von Identitäten mittels Sprache im Allgemeinen erzeugt werden. Indem nicht mehr zwangsläufig die männliche und die weibliche Wortform, quasi als entweder-oder-Auswahl im Schriftbild kenntlich werden, wird Zweigenderung außerdem noch weitgehender in Frage gestellt. (In Anlehnung an AK Feministische Sprachpraxis (Hg.): feminismus schreiben lernen, 2011)